909 Sportabzeichen in 2023 verliehen

Dietmar Zinner ließ sich seine Fitness bereits zum 65. Mal bescheinigen – Landrat Ramers lobte mentale Stärke der Sporttreibenden – Kreissparkasse Euskirchen fördert das Sportabzeichen bereits seit vielen Jahren

Euskirchen - Das Deutsche Sportabzeichen ist nicht nur die bekannteste, sondern wohl auch beliebteste Möglichkeit, sich seine sportliche Fitness bescheinigen zu lassen. Und es ist auch die älteste, denn sie geht zurück auf den Begründer des Sportabzeichens, Carl Diem, der es in Deutschland 1912 ins Leben rief. Erdacht hat er es allerdings nicht, sondern er hat es bei den Schweden abgeschaut, die das Sportabzeichen, die sogenannte „Idrottsmärke“, schon 1907 erfunden hatten.

Für 2023 zählte Landrat Markus Ramers bei der alljährlichen feierlichen Verleihung im Kreishaus allein 909 abgelegte Sportabzeichen im Kreis Euskirchen. Dennoch betonte der Landrat, dass es in Sachen Sport noch einen deutlichen Nachholbedarf gebe. „So wird es immer schwieriger, einen Schwimmkursus für das eigene Kind zu organisieren, und auch bei den Sportstätten sind wir nicht überall mit modernen Anlagen gesegnet.“ Die Politik müsse daher noch mehr den Blick auf Sport, Sportinfrastruktur und Sportförderung insbesondere bei jungen Menschen legen.

Eine Möglichkeit, mehr Bewusstsein für die Wichtigkeit des Sports zu schaffen, finde sich einmal im Jahr bei der öffentlichen Verleihung der Sportabzeichen. „Denn es ist sehr bewundernswert, dass einige Menschen ihr Sportabzeichen nicht zum ersten Mal, auch nicht zum zehnten, fünfundzwanzigsten oder dreißigsten Mal, sondern sogar zum 65. Mal abgelegt haben“, so Ramers.

Mentale Stärke

Das Sportabzeichen symbolisiere auf der einen Seite die körperliche Fitness, zum anderen aber auch die mentale Stärke der Teilnehmenden. Denn nicht immer habe man den Kopf wirklich frei für sportliche Aktivitäten. Sich dennoch immer wieder zu motivieren, erfordere eine große Portion Disziplin. Gleichzeitig dokumentiere das Sportabzeichen nicht nur die Vielfalt an Sportarten im Kreis Euskirchen, sondern auch die Vielfalt der Sportreibenden. „Wir haben Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche, aber auch ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen dabei, die sich fit gehalten haben.“

Seinen Dank sagte der Landrat besonders den Ehrenamtlichen, die Jahr um Jahr für die reibungslose Abnahme des Sportabzeichens sorgen sowie den Verantwortlichen im KreisSportBund (KSB), hier besonders KSB-Geschäftsführer Markus Strauch und Martin Sommer, Fachkraft für „Integration durch Sport“. „Bedanken möchte ich mich aber auch bei der Kreissparkasse Euskirchen, die KSK unterstützt seit Jahren das Sportabzeichen, ist ein wichtiger Partner unseres Kreissportbunds und sponsert darüber hinaus viele Vereine im Kreis bei ihren sportlichen Aktivitäten.“ Den Dank des Landrats und den Applaus des Publikums nahm Sebastian Thur vom Stiftungsvorstand der beiden KSK-Stiftungen entgegen. Auch die Barmer, so der Landrat, sei ein wichtiger Partner für das Sportabzeichen.

Vorbildfunktion

Die Sportler, die das Abzeichen gemacht hätten, seien Vorbilder für ihre Kinder, Familien und Arbeitskollegen und betrieben ganz nebenbei eine tolle Werbung für den Sport im Kreis Euskirchen. Besonders geehrt wurde Dietmar Zinner, der das Sportabzeichen schon zum 65. Mal abgelegt hatte und es daher als „Gold mit Zahl“ erhielt. Weiteres „Gold mit Zahl“ ging an: Kurt Sadowski (Gold 25), Anneliese Ludwig (Gold 30), Inge Langanke (Gold 30), Anneliese May, Karl May, Thomas May und Christoph Kühn (alle Gold 35) und Michael Chavet (Gold 40).

Darüber hinaus wurden noch Sportabzeichen und Geldprämien für Familien, Sportstützpunkte, Vereine und Schulen verteilt. Bei den Grund- und Förderschulen erhielt die Johann-Hugo-von-Orsbeck-Schule in Vernich 200 Euro, die GSV Erft-Swist 150 Euro und die Grundschule Kuchenheim 100 Euro. Bei den weiterführenden Schulen bekam die Marienschule Euskirchen 200 Euro, gefolgt von der Realschule Bad Münstereifel (150 Euro) und der Gesamtschule Weilerswist (100 Euro).

Jeder kann das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Jedes Jahr. Auch ohne Mitglied in einem Sportverein zu sein. Aus den vier Gruppen „Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination“ kann man je eine Disziplin frei wählen. Ganz nach den eigenen, individuellen Neigungen und Stärken. Dabei stehen überwiegend klassische Sportarten auf dem Programm: Laufen, Schwimmen, Radfahren, Weitsprung, Geräteturnen und viele andere. Eine aktuelle Aufstellung der zu erbringenden Leistungen für Frauen und Männer findet man hier.

Quelle: Eifeler Presse Agentur/epa